„Markenklamotten“ erleichtern Ihrem Kind das Leben

„Markenklamotten“ erleichtern Ihrem Kind das Leben

Markenklamotten sind nicht alles, innere Werte wichtiger - trotzdem haben es Kinder und Jugendliche in der Regel recht schwer, wenn sie von der „Masse“ abweichen. Dieser Artikel zeigt, wie Sie als Eltern Ihr Kind beim Umgang mit dieser Situation und bei der Wahl der „richtigen“ Kleidung unterstützen können – auch mit schmalem Geldbeutel.

Die Diskussion über die Einführung von Schuluniformen ist in vollem Gange. Beide Seiten haben starke Argumente, erste Pilotprojekte sind am Laufen. Doch bis es – wenn überhaupt – so weit ist, bleibt die Frage bestehen, wie Eltern, Lehrer und Schüler mit dem Thema „Markenklamotten und Gruppenzwang“ bzw. „Keine Markenklamotten gleich uncool?“ am besten umgehen können. Schließlich ist es Fakt, dass Markenklamotten bei Jugendlichen eine große Bedeutung haben und zur Stärkung des eigenen Images dienen. Das beginnt heute teilweise schon in der Grundschule.

Eltern und Lehrer sollten zum Nachdenken anregen

Neben Markenkleidung gibt es unter Jugendlichen eine breite Palette an anderen „Statussymbolen“ wie zum Beispiel das Handy, Computerspiele oder das Urlaubsziel der Familie. Zunächst sollte also eines – sowohl zu Hause als auch im Klassenzimmer – immer wieder kommuniziert werden: dass der Wert eines Menschen nicht von seiner Kleidung bzw. von teuren Konsumgütern abhängt. Klingt einleuchtend, wird in der Realität jedoch häufig nicht so gesehen. Es ist wichtig, dass ein Gefühl für die Situation der Klassenkameraden entwickelt wird, deren Eltern es sich eben nicht leisten können, ständig bei Esprit, Adidas, Nike und S.Oliver einzukaufen. Dieses Gefühl kann nur entstehen, wenn man die Schüler dazu bringt, sich Gedanken zu machen, und zwar indem man das Thema des Öfteren anspricht und diskutiert, sowohl zu Hause als auch mal im Unterricht.

Eltern mit geringem Einkommen sind dabei auf die „Mitarbeit“ der anderen Eltern und Lehrer angewiesen. Dennoch kann man nicht leugnen und erst recht nicht „wegthematisieren“, dass der Kleidungsstil für Jugendliche immer eine gewisse Bedeutung haben wird. Was kann man also tun?

Bei der Wahl des Kleidungsstils Kompromisse finden

Lassen Sie Ihren Sohn oder Ihre Tochter von Anfang an bei der Wahl der Kleidung mitbestimmen. Die Jugendlichen wissen in der Regel, was im Moment „angesagt“ ist. Natürlich muss man sich nicht jedem Modediktat beugen. Jedoch sollte man auch nicht den Fehler machen, die Wünsche der Kinder zu ignorieren. Unabhängig davon, wie wichtig auch „innere Werte“ sind: Jugendliche wollen nun einmal größtenteils gerne das tragen, was die anderen auch anhaben. Wenn Sie Ihrem Kind einen anderen Kleidungsstil aufdrängen, bringen sie es bei den Gleichaltrigen in eine schwierige Situation. Sich damit auseinanderzusetzen und in einem langen Prozess Kompromisse zu finden, ist nicht einfach, aber absolut notwendig.

Ein festes Kleidungsbudget schafft ein Bewusstsein für den „Finanzrahmen“

Legen Sie ein Budget dafür fest, was monatlich/vierteljährlich für Kleidung ausgegeben werden soll. Alles, was darüber hinausgeht, sollte vom Taschengeld bezahlt oder zum Geburtstag oder zu Weihnachten geschenkt werden. Sehr geschickt können Sie auch Anreize für gute Noten geben, indem Sie zum Beispiel als Belohnung auch außer der Reihe Geld oder ein bestimmtes Kleidungsstück versprechen. Wenn ein Nebenjob der Finanzierung von mehr „Luxus“ dienen soll: Freuen Sie sich über das Engagement.

Manche Eltern führen ab einem bestimmten Alter neben dem Taschengeld auch ein „Kleidungsgeld“ ein, über das die Kinder selbst verfügen können. Ob das funktioniert, hängt natürlich stark von der Persönlichkeit und vom Verantwortungsgefühl des Jugendlichen ab. Wenn von dem Geld nur Modeartikel gekauft werden und die Eltern dann doch die teure Winterjacke oder die festen Schuhe finanzieren müssen, ist ein solches Modell wenig sinnvoll. Entscheiden Sie selbst, ob es einen Versuch wert ist.

Unabhängig davon, ob Sie oder Ihr Kind das Budget für die Kleidung „verwalten“: Wenn man im Vorhinein einen festen Ausgaben-Rahmen für Kleidung festlegt und Ihre Kinder mit der Zeit lernen, wie sie einkaufen müssen um diesen Rahmen einzuhalten und trotzdem gut angezogen zu sein, tun Sie ihnen auch für die Zukunft einen Gefallen: Zahlreiche Haushalte sind überschuldet, weil viele schlecht mit Geld umgehen können und sich aus Prestigegründen einen Lebensstil leisten (neue Möbel, tolles Auto, Markenkleidung), welcher ihre finanziellen Möglichkeiten überschreitet.

„Markenwahn“ und Gruppenzwang dürfen nicht ignoriert werden

Freilich wird es schwierig sein, von einem knappen Kleidungsbudget teure Markenkleidung zu finanzieren – schließlich braucht man mehr als nur eine Hose, ein paar Schuhe und ein T-Shirt. Zumal die Sachen nie lange getragen werden, wenn sich die Kinder/Jugendlichen noch im Wachstum befinden. Zu Recht wollen viele Eltern deshalb den „Marken-Wahn“ nicht mitmachen. Natürlich gibt es Wichtigeres als Markenklamotten, sicherlich sind Unabhängigkeit von Konsumzwängen und die in diesem Zusammenhang viel beschworenen „inneren Werte“ von größerer Bedeutung. Eines sollte Ihnen jedoch bewusst sein: Wenn ein Schüler zu sehr von den anderen, das heißt von der „Masse“ abweicht, wird er es in den meisten Fällen sehr schwer haben, egal was für ein „toller Kerl“ er oder sie eigentlich ist. Die Pubertät ist ohnehin eine schwierige Phase, in der die Jugendlichen oft unter Selbstzweifeln und Unsicherheit leiden. Viele wollen zum einen ihre Individualität betonen, zum anderen aber doch größtenteils so sein wie die anderen. Da spielt auch ein gewisser „Gruppenzwang“ mit hinein. Die wenigsten haben ein so riesiges Selbstbewusstsein, dass sie sich von all dem „frei machen“ können. Unabhängig davon, was Sie persönlich davon halten: Sie erleichtern Ihrem Kind das Leben in der Schule unter Gleichaltrigen, wenn Sie ihm bei der Auswahl der Kleidung nicht allzu viel hineinreden.

Es ist durchaus sinnvoll, wenn Sie ihre Tochter/Ihren Sohn beim Einkaufen begleiten. Haben Sie aber auch Verständnis dafür, dass Jugendliche ab einem bestimmten Alter lieber mit ihren Freunden zusammen Kleidung kaufen gehen.

Tipps zum Kauf von Markenklamotten und schöner Kleidung bei „schmalem Geldbeutel“

Es gibt viele Möglichkeiten, auch mit begrenzten finanziellen Mitteln eine „Ausstattung“ einzukaufen, in der sich die Jugendlichen wohlfühlen:
In Secondhandshops gibt es viele gut erhaltene Markenklamotten zu günstigen Preisen. Sogar bei Ebaygibt es Unmengen an Kleidungsangeboten – wer bereit ist, ein gewisses Risiko einzugehen (schließlich ist ein Umtausch nicht mehr möglich), der erhält schon mal eine Markenhose oder einen Markenpullover für fünf oder zehn anstatt für 100 Euro. Wenn es etwas Neues sein soll, lohnt sich ein Besuch bei preiswerten Modeketten wie H & M oder New Yorker, die bei den Jugendlichen sehr angesagt sind. Zahlreiche Marken bieten auch Lagerverkäufe an, bei denen die Modelle der letzten Saison oder Kleidung „2. Wahl“ um ca. 20 bis 50 Prozent günstiger angeboten werden. Die Verarbeitungs-„fehler“ sind jedoch häufig so gering, dass man sie kaum bemerkt. Es müssen auch nicht immer Markensachen sein – man kann auch gut kombinieren. Sie werden sehen, Jugendliche haben ein gutes Gespür dafür.


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