So profitiert Ihr Kind davon, ein Instrument zu lernen

So profitiert Ihr Kind davon, ein Instrument zu lernen

Aus dem Nachwuchs muss ja nicht gleich ein Profimusiker werden. Doch selbst zu musizieren bringt nicht nur sehr viel Spaß, sondern fördert die Entwicklung in vielen anderen Bereichen, die – nicht zuletzt – bei der Bewältigung der Schul- und Berufslaufbahn von enormer Wichtigkeit sind.

Schon Ungeborene im Mutterleib reagieren positiv auf Musik. Babys lassen sich von den sanften Tönen einer Spieluhr oder vom Gesang der Mutter beruhigen. Kleinkinder singen und tanzen mit Begeisterung und funktionieren Spielzeug zu Instrumenten um, mit denen sie „Musik“ machen. Keine Frage, dass auch Schulkinder Spaß daran haben, einem Instrument Töne und Melodien zu entlocken. Dafür nehmen sie sogar freiwillig die Mühen des Übens auf sich.

Gedächtnis, Konzentration, Ausdauer sind mit „im Boot“

Egal, ob Gitarre, Flöte, Geige, Akkordeon, Cello oder Trompete: Beim Musizieren lernt ein Kind erheblich mehr, als nur ein Instrument zu spielen. Musikmachen schärft die Sinne, trainiert das Gedächtnis, verbessert die Konzentrationsleistung. Feinmotorische Fähigkeiten entwickeln sich, das Selbstbewusstsein wächst. Gemeinsames Musizieren mit anderen Kindern fördert soziale Kompetenzen. Erlernt ein Kind ein Instrument, trainiert es zudem Ausdauer und Durchhaltevermögen. Ein Musikinstrument zu spielen lohnt sich also allemal – auch dann, wenn das Kind nicht für immer dabeibleibt und keine Konzertkarriere anstrebt.

Das richtige Instrument für Ihr Kind

Wichtigste Voraussetzung: Das Kind muss das Instrument erlernen wollen. Zwang oder Druck ist kontraproduktiv. Freude und Spaß stehen in diesem Fall an erster Stelle. Nur dann ist das Kind motiviert, auch Leistung zu bringen. Das heißt vor allem, täglich 15 bis 30 Minuten oder länger zu üben. Der Wunsch des Kindes allein reicht für die Entscheidung aber nicht aus. Das Instrument muss für Sohn oder Tochter auch geeignet sein. Gitarre, Klavier, Geige können Schulkinder ohne Weiteres erlernen. Flöte können schon Vierjährige spielen. Für andere Blasinstrumente wie Klarinette, Posaune, Trompete sollte der Zahnwechsel abgeschlossen sein und das Kind sollte über ein ausreichendes Lungenvolumen verfügen. Das ist etwa mit elf Jahren der Fall. Am besten lässt man sich vom Musiklehrer in der Schule oder von einem Experten an einer Musikschule beraten.

Privatlehrer oder Verein?

Viele Schulen bieten über den normalen Musikunterricht hinaus noch Instrumentalunterricht an, unterhalten womöglich sogar ein Schulorchester. Oft können die Eltern dann in der Schule ein Instrument leihen oder dort günstig ein gebrauchtes Instrument erwerben. Dies vermindert zum einen den Organisationsaufwand, um das Kind zum Unterricht zu bringen, zum anderen sind diese Angebote meist sehr preisgünstig. Instrumentalunterricht wird zudem an örtlichen Musikschulen oder von Privatlehrern erteilt. Kontakte vor Ort findet man über Musiklehrer oder Musikaliengeschäfte. In den meisten Städten und Gemeinden gibt es auch Musikvereine, die Instrumentalunterricht anbieten. Eine Mitgliedschaft kann hier erforderlich sein. Ob der Unterricht in der Gruppe oder einzeln stattfindet, hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab. Wichtig ist, sich die Unterrichtsmethode genau anzusehen und erklären zu lassen. Das Kind sollte auch die Möglichkeit haben, an einem Schnupperunterricht teilzunehmen.

Erst leihen, dann kaufen!

Je jünger das Kind ist, umso öfter kann sich sein Instrumentenwunsch ändern. Außerdem kann es auch bei anfangs sehr begeisterten Kindern passieren, dass sie nach einiger Zeit keine Lust mehr haben. Deshalb ist es bei teuren Instrumenten sicherlich sinnvoll, erst einmal eines zu leihen. Das ist meist in Musikgeschäften und Musikschulen möglich. Bietet die Schule Instrumentalunterricht an, stehen dort möglicherweise sogar Übungsräume und Instrumente zur Verfügung.

Gerda Pighin

Gerda Pighin lebt und arbeitet als freie Journalistin und Buchautorin in Hamburg. Sie ist Mutter eines erwachsenen Sohnes und arbeitet seit vielen Jahren für Eltern- und Frauenzeitschriften. Themenschwerpunkte: Kinderentwicklung und -erziehung, Psychologie, Gesundheit und Frauenthemen.

 


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