 
Der Hirnforscher Prof. Manfred Spitzer erläuterte auf der diesjährigen Didacta in Stuttgart die Zusammenhänge zwischen Emotionen und Lernen. Angst und Stress sollen vermieden werden, außerdem ist die Interaktion mit anderen beim Lernen sehr wichtig, damit das Gelernte behalten werden kann.
Emotionen sind für das Lernen sehr wichtig. Angst habe allerdings dabei nichts zu suchen, denn sie wirke kontraproduktiv. Wenn das Gelernte mit der Angst verbunden wird, hemme dies die Kreativität. Eine Schule müsse aus diesem Grund angstfreies Lernen ermöglichen. An Schülern, die nur über auswendig gelerntes Wissen verfügten, dies aber nicht kreativ verwenden könnten, habe niemand Interesse. Durch Stress sterben Nervenzellen ab, was ebenfalls negative Auswirkungen auf das Lernen habe.
Wann bleibt der Lernstoff wirklich hängen? 
 Das Gelernte wird am ehesten behalten, wenn der Lernstoff spannend ist  bzw. spannend aufbereitet wird. Eine wichtige Voraussetzung dafür  besteht darin, dass der Lehrende den Lernstoff selbst interessant findet  und mit Begeisterung bei der Sache ist. Wenn der Lehrer jedoch nur auf  ein Kapitel im Buch verweist, das gelesen werden soll, wird sehr wenig  dabei herauskommen. Lernen vollzieht sich auf der Grundlage menschlicher  Beziehungen. „Lernen vollzieht sich zwischen Menschen, die erfolgreich  miteinander interagieren”, so Prof. Spitzer.
So können Sie diese Erkenntnisse nutzen 
 Das Prinzip „erfolgreich lernen durch Interaktion” gilt nicht nur in der  Schule, sondern auch beim Hausaufgabenmachen und Lernen am Nachmittag.  Wenn Ihr Kind mit einem Freund/einer Freundin die Hausaufgaben erledigt  und lernt, man über den Lernstoff spricht und ihn sich gegenseitig  erklärt, wird er besser behalten werden. Das Gleiche gilt für  Lerngruppen oder das Lernen in einem Lernstudio. Wenn Ihr Kind Angst vor  der Schule oder einem bestimmten Lehrer oder vor einer Klassenarbeit  hat, versuchen Sie, ihm diese zu nehmen, damit diese Angst nicht hemmend  auf den Lernprozess wirkt. Suchen Sie das Gespräch mit der Schule bzw.  dem jeweiligen Lehrer. Das beste Mittel gegen Angst ist eine optimale  Vorbereitung auf eine Prüfung. Dafür kann man sich einen Lernplan machen  und den Stoff strukturieren. Mehr zu diesem Thema lesen Sie in dem  Artikel „Prüfungsangst erkennen und überwinden”.
Mehr Infos zum Thema „Emotion und Lernen” finden Sie unter: http://www.znl-ulm.de