 
Mathe-Textaufgaben können ganz schön verzwickt sein! Viele verstehen nicht, worum es bei einer Aufgabe überhaupt geht, und die richtigen Lösungen kommen ihnen wie Zauberei vor. Textaufgaben lassen sich jedoch relativ einfach lösen, wenn man sie systematisch angeht.
„Worum geht es eigentlich?” 
 Zunächst ist es wichtig, sich die in der Textaufgabe beschriebene  Situation vorzustellen. Je nachdem, um welchen Lerntyp es sich bei Ihrem  Kind handelt, kann das in unterschiedlicher Art und Weise geschehen:  durch lautes Vor-sich-hin-Sagen (auditiver Lerntyp), durch Aufzeichnen  bzw. Aufschreiben der wesentlichen Aspekte (visueller Lerntyp), durch  Erklären, Durchsprechen, Diskutieren (kommunikativer Lerntyp) oder auch  durch Ausprobieren oder das Ablaufen von Distanzen (motorischer  Lerntyp). Am besten kombinieren Sie die verschiedenen Lernmethoden, dann  ist der Lerneffekt am größten. Der Sinn dieser Orientierungsphase liegt  darin, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden.  Anschließend ist schon viel leichter ersichtlich, worum es überhaupt  geht.
Achten Sie auf die verschiedenen Aufgabentypen und üben Sie Lösungswege ein 
 Ihr Kind sollte sich beim Lösen von Textaufgaben unbedingt um einen  verständlichen und nachvollziehbaren Lösungsweg bemühen, um die eigenen  Gedanken zu ordnen. Das Finden der Lösung ist nämlich keine Glückssache,  sondern das Ergebnis einer systematischen Analyse, welche leicht  erlernt werden kann. Meist gibt es in den Mathematikbüchern zu jedem  „Thema” eine bestimmte Anzahl an „Aufgabentypen”, die in einer  Klassenarbeit mindestens einmal vorkommen. Völlig neue Aufgabentypen  werden in Schulaufgaben so gut wie nie verlangt! Also ist es ein gutes  Mittel, wenn sich Ihr Kind beim Lernen klarmacht, welche  unterschiedlichen Aufgabentypen es überhaupt gibt. Wenn man diese zu  Hause mit einem bestimmten Verfahren geübt hat, lässt sich dieses  Verfahren in der Klassenarbeit auch auf alle anderen Aufgaben dieses  Typs anwenden.
Welcher Rechenweg ist nun der richtige? 
 Bei vielen Aufgaben gibt es jeweils mehrere Rechenwege. Das hängt oft  vom Stand des Wissens und von den Vorgaben des Lehrers ab. Respektieren  Sie die Wünsche und Standards des jeweiligen Lehrers und üben Sie die  Aufgaben mit Ihrem Kind nach diesem Muster. Wenn Sie zusätzlich oder  ersatzweise Lösungswege oder Formalien aus der eigenen Schulzeit mit  einbringen, sorgt das bei Ihrem Kind in der Regel für große Verwirrung.  Normalerweise gibt es im Mathematiklehrbuch für die verschiedenen  Aufgabentypen jeweils eine Musterlösung. Im Grunde ist es (im Rahmen der  Vorgaben des Lehrers) gleichgültig, ob man etwas nun Schritt für  Schritt rechnet oder alles in eine große Rechnung packt und welche  Reihenfolge man dabei einhält, solange der Rechenweg sinnvoll ist.  Wirklich wichtig ist, dass man jederzeit weiß, was man tut und warum.  Auch wenn es manchem zeitweise so vorkommen mag: „Zauberei” oder  „plötzliche Eingebungen” gibt es in der Mathematik nicht. Der Lösungsweg  sollte jederzeit nachvollzogen werden können – von anderen und von  einem selbst. Deswegen sollte man möglichst systematisch vorgehen. Nach  der Rechnung sollte das Ganze unbedingt noch einmal geprüft werden – vor  allem, ob auch wirklich jeder Schritt gerechnet wurde. Eine gute  Prüfung ist es auch, wenn man am Schluss kurz überlegt, ob das  errechnete Ergebnis in dem jeweiligen Zusammenhang eine sinnvolle Größe  ist.